Die Präsidentin mit dem ansteckenden Lachen - Judith Schäfer regiert den Kalten Markt 2024 / Fußballerin, Tänzerin und Motorsport-Fan
Von Ulrich Schwind
Das ansteckende Lachen ist ihr Markenzeichen: Judith Schäfer wird mit ihrer Frohnatur dem Kalten Markt 2024 als Präsidentin einen positiven Charme verleihen. Schon im Vorfeld hat sie Maßstäbe gesetzt.
Ebenso wie ihr Vorgänger René Leipold wurde sie von der Sportgemeinschaft Schlüchtern für dieses Amt vorgeschlagen. Und das kam nicht von ungefähr. Seit dem neunten Lebensjahr spielte sie für den Verein Fußball. Insgesamt 18 Jahre trat sie gegen das runde Leder. Unterbrochen von Engagements in Gläserzell sowie Rosenheim war sie mit den Schlüchterner Mädchenteams und der Damenmannschaft sehr erfolgreich, kann auf einige Meistertitel sowie Pokalsiege in beiden Mannschaften zurückblicken. René Leipold war ihr Trainer. Heute ist sie als Beisitzerin im Abteilungsvorstand Fußball der Sportgemeinschaft tätig sowie immer da, wenn es um bauliche Veränderungen oder Dienste geht.
Das heißt nicht, dass Judith Schäfer nicht weiterhin sportlich unterwegs ist: Als Tänzerin im Schlüchterner Carneval-Club „Die Spätzünder“ ist sie Teil der „Glühwürmchen“-Garde. Getanzt hat sie auch schon im Turnverein, wo sie heute noch passives Mitglied ist. Den
Motorsportclub Schlüchtern unterstützt sie ebenfalls. Bei Veranstaltungen findet man sie als Streckenposten, ´Start/Ziel´-Helferin oder auch beim Verkauf im Zelt.
Als Tochter von Kerstin und Hagen Schäfer wuchs sie zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Yannick in Schlüchtern auf. Von ihrem Opa Karl-Heinz lernte Judith früh vieles über die Schlüchterner Geschichte. Heute gehören zu ihrer Familie der Lebensgefährte André Sauer, das gemeinsame zweieinhalbjährige Töchterchen Leni Marie sowie der Hund Akira, ein Siberian Husky. Übrigens hat sie innerhalb der Familie präsidiale Rückenstärkung: Tante Sandra Fahrein-Schäfer hatte im Jahr 2016 das Amt inne.
Die 34-Jährige wollte schon in jungen Jahren Innenarchitektin werden und damit ihre kreative Ader ausleben. Doch vorher absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Tischlerin bei einem Unternehmen in Freiensteinau. Das war als Mädchen in einem seinerzeit noch typischen „Männerberuf“ ein schwerer Weg. Sie musste sich durchsetzen.
Nach ihrer Ausbildung ging ihr Weg dann auf die Fachoberschule für Bautechnik, um das Fachabitur zu erlangen. Dort bekam sie einen weiteren Einblick in die Baubranche. Ein Jahr später startete sie mit dem Studium der Innenarchitektur in Rosenheim. Nach verschiedenen beruflichen Stationen machte sich Judith Schäfer im
Alter von nur 29 Jahren im Jahr 2019 selbstständig. Am Rande der Schlüchterner Innenstadt im Tulpenweg eröffnete sie ihr eigenes Planungsbüro. Ein lang gehegter Traum ging in Erfüllung.
„Ich entwickle Räume so individuell wie ihre Bewohner.“ Dies ist die Intention der jungen Frau. Sie möchte die Bedürfnisse ihrer Kunden und Kundinnen aufnehmen und mit ihnen zusammen Orte zum Wohlfühlen erschaffen. Dabei ist es egal, ob es sich um Privaträume, Gastronomie, Hotellerie oder Gewerbe handelt. Da wie dort entwickelt sie außergewöhnliche und innovative Ideen für die jeweiligen Projekte – und dazu gehören auch Pläne für die passenden Möbel. „Meine Kunden werden von mir vom Entwurf über die Ausschreibung bis zur Fertigstellung umfassend begleitet“, betont die 34-Jährige.
„Ich liebe meinen Job, weil ich Menschen helfen kann, damit sich diese wohl fühlen, und ich dabei meine Kreativität ausleben kann.“ Die Bandbreite ihres kreativen Tuns ist groß. Von der Einrichtung eines barrierefreien Bades bis hin zur Umgestaltung einer Physiotherapie-Praxis. Gerne übernimmt sie nicht nur die Planung, sondern auch die Bauleitung bei der Umsetzung. Durch die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen von AGS-Architekten Steinau kann die komplette Bandbreite an Handwerkern abgedeckt werden. Ihr spezielles Herzensprojekt ist unter dem Stichwort „Räume, die helfen können“ die Gestaltung von Gebäuden für Menschen mit Behinderung und hier speziell mit Autismus-Spektrum-Störung.
Doch Judith Schäfer liebt nicht nur ihre Familie und ihren Beruf, sondern auch ihre Heimat. Deswegen wundert es auch
nicht, dass sie seit kurzem eine „Schlüchtern-Kollektion“ kreiert hat: „Diese Idee schwirrte mir schon lange im Kopf herum.“ Bei der Planemächer-Couture unter dem Motto „Stylischer Minimalismus trifft Schlüchterner Lebensfreude. Heimatliebe im Herzen und auf der Brust“ gibt es eine umfangreiche Textilkollektion mit T-Shirts, Pullis, Kapuzenpullover für Damen und Herren, Mützen und vieles mehr. Bestickt werden die Kleidungsstücke von Tanja Ullrich aus Wallroth und ihrem Label „Dorfkind Designs“. Bei den Stickereien haben heimatverbundene Schlüchterner die Qual der Wahl etwa unter den Slogans „Hey Schlüchtern, du bist ein Gefühl“, „Schlüchtern, meine Perle“ und „Wo die drei Türme stehen, bin ich Zuhaus“. Bei der Kinderkollektion bietet sich „Planemächer Next Generation“ an. Die Nachfrage nach den Textilien ist überraschend groß.
Und das ist noch nicht alles: Gemeinsam mit dem Weineck Wallroth bietet Judith Schäfer ihren Herzenswein an, einen trockenen Grauburgunder aus Rheinhessen. Der Erlös aus dem Verkauf der 300 Flaschen ist für ihre „Herzensprojekte“ bestimmt, so unter anderem für das Kinder- und Jugendhospiz in Hünfeld. Und selbstverständlich gibt es auch in diesem Jahr Buttons der Präsidentin. Diese wurden von byMonobrand aus Schlüchtern gestaltet und sehen nicht nur gut aus, sondern sie leuchten sogar im Dunkeln.