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Ulrich Schwind

Im Focus Dezember: In der Weihnachtsbäckerei von Pfarrerin Simone Schneider

Elisenlebkuchen als Kraftpaket / Vanillekipferl ein Muss


Von Ulrich Schwind

Das Backen von Plätzchen und Stollen ist in der Vorweihnachtszeit in der Familie von Pfarrerin Simone Schneider eine feste Tradition. Für die Stadtzeitung hat die 49-Jährige ihre beiden Lieblingsrezepte hervorgeholt und gebacken. Und für Interessierte liefert sie auch die Rezepte dazu. Zudem verrät sie weitere Details, wie in ihrem Haushalt Advent und Weihnachten begangen wird.


Beide Rezepte sind in ihrer Familie generationsübergreifend „weitergegeben“ worden: Für die Elisenlebkuchen stammt dieses von ihrer Schwiegermutter, das für die Vanillekipferl von der eigenen Mutter.

Elisenlebkuchen sind für Simone Schneider die „Klassiker“ unter den Lebkuchen. Diese Art des Gebäcks war früher eine Klosterspeise, erinnert sie. Und damit eine Kraftquelle in kargen Zeiten und dank der Nüsse sowie Gewürze gesund und nahrhaft. Gerade in der für sie arbeitsintensiven und anstrengenden Adventszeit ein „kleines Kraftpaket“. Auch die Vanillekipferl sind ein absolutes Muss im Hause Schneider. Als Vorlage dient das Rezept in einem alten Familien-Backbuch.


Beim Backen wird die Pfarrerin nachdenklich angesichts des Krieges in der Ukraine und anderer Krisen. Wie kann man da das Fest der Geburt Christi in Ruhe feiern? Da fällt ihr ein abgewandeltes Zitat ein: „Backen hilf, die Welt verdaubar zu machen.“ Trotz aller negativen Nachrichten werde es auch dieses Jahr Weihnachten. Und das sei auch gut so.

Das Festhalten an den diesbezüglichen Traditionen und Ritualen helfe den Menschen, zur Ruhe zu kommen und Dinge zu verarbeiten.

So freue sie sich jetzt schon darauf, im Kreise ihrer Familie so oft wie möglich in der Adventszeit, sofern zeitlich möglich, nachmittags am Tisch mit Ehemann Michael und den beiden Kindern Platz zu nehmen, für einen Moment bei Plätzchen, Kaffee oder Tee zur Ruhe zu kommen. Auch der Besuch eines Weihnachtsmarktes in der Region gehört zu dieser Zeit dazu.

Beim Plätzchen backen wird sie übrigens traditionell von ihrem Mann unterstützt, wobei es da eine klare Aufgabenteilung gibt. Michael Schneider stellt den Stollen – genauer gesagt den Nussstollen – her. Ein Muss sind von seiner Seite auch die Butterplätzchen und der „Klassiker“ Kokosmakronen.


Weihnachten selbst muss dann bei Schneiders gut durchgeplant sein. Denn die Pfarrerin hat zahlreiche dienstliche Verpflichtungen, teilweise mit ihrem Mann als Kantor zusammen. So hält sie an Heiligabend um 16.00, 18.00 und 23.00 Uhr die Gottesdienste an der Stadtkirche St. Michael. Zwischendurch – so etwa gegen 19.00 Uhr - ist dann gemeinsames Familienessen und Bescherung. Auf den Tisch kommt – auch hier eine feste Tradition – heiße Fleischwurst mit selbst gemachtem Kartoffelsalat. Wichtig: ohne Mayonnaise: „Das gibt es bei uns schon, seit wir verheiratet sind.“ Mit am Tisch sitzen dann übrigens auch die Schwiegereltern. Diese laden am Ersten Feiertag nach Elm ein. Ihre Familie wird dann am „Dritten“ Weihnachtstag, den 27. Dezember, im Raum Kassel besucht.


Mittelpunkt des Hauses ist an Heiligabend der liebevoll geschmückte Weihnachtsbaum, wobei auch hier Tradition eine große Rolle spielt: grüner Baum, rote Kugeln, rote Kerzen – und zwar echte. Wenn dann die Kerzen entzündet werden, ist das schon ein sehr besonderer Moment, schwärmt Simone Schneider. Und dann wird auch noch das eine oder andere Weihnachtslied gemeinsam angestimmt.



Die Rezepte:


Elisenlebkuchen

2 Eier schaumig schlagen, nach und nach 150 bis 200 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker hinzugeben. So lange

schlagen bis eine cremeartige Masse entsteht.

Eine Messerspitze Lebkuchengewürz, 75 g feingewürfeltes Orangeat oder Zitronat, 125 g gemahlene Mandeln, eine Messerspitze Backpulver unterrühren. Von 75 bis 125 g gemahlenen Haselnusskernen nur so viel unterrühren, dass der Teig noch streichfähig ist.

Auf jede Oblate (6cm Durchmesser) einen gehäuften Teelöffel glattstreichen. Bei 130 bis 150 Grad C etwa 25 bis 30 Minuten backen. Etwas abkühlen lassen und mit einem Schokoguss aus 75 g Schokolade und 10 g Kokosfett bestreichen.


Vanillekipferl

250 g Mehl auf eine Backunterlage sieben. In die Mitte eine Mulde drücken, dort hinein


80 g Puderzucker, 2 Eigelb, das Mark von 1 Vanilleschote und 1 Prise Salz geben.

150 g Mandeln, geschält und nicht zu fein gerieben, auf den Rand streuen. 150 g Butter in Flocken auf dem Rand verteilen. Mit einem Messer durchhacken und schnell zu einem Knetteig verarbeiten. Abgedeckt eine Stunde kühl stellen.

Die Backunterlage mit Mehl bestäuben. Aus dem Teig 5 cm dicke Rollen formen, kurz kühl stellen und einen halben Zentimeter dicke Scheiben mit dem Messer abschneiden, zu einer Rolle formen und zu „Kipferln“ biegen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Backzeit etwa 10 Min bei 200 Grad C. Noch warm mit einer Mischung aus Puder- und Vanillezucker bestäuben.

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